Veranstalter:
Institut für GermanistikAECC,Abteilung für Fachdidaktik (Universität Klagenfurt) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Österreichkunde
Wissenschaftliche Leitung:
Artur R. Boelderl, Nicola Mitterer und Hajnalka Nagy (alle: Universität Klagenfurt)
Organisation und Anmeldung:
Birgit Dörfl, Institut für Österreichkunde, Hanuschgasse 3/III, A-1010 Wien
Tel./Fax: *43/1/512 79 32, E-Mail: ioek.wirtschaftsgeschichte@univie.ac.at
PROGRAMM
Donnerstag, 21. November 2019
ab 13.00 Anreise
Literatur und Schule – Versuche über eine schwierigen Beziehung
14.00 Nicola Mitterer,Hajnalka Nagy: Eröffnung
14:30 Juliane Köster (Universität Jena): „Guter Literaturunterricht“ im Spannungsfeld von Ästhetischer Bildung, Kompetenzorientierung und Literarischer Wertung
15:10 Juliane Köster (Universität Jena): Literaturdidaktische Konzeptionen und ihre Anwendungen in der schulischen Praxis
15:30 Diskussion
16:00 Kaffeepause
16.30 Michael Baum (Karlsruhe):Der Widerstand gegen Literatur. Dekonstruktive Lektüren zur Literaturdidaktik
17.10 Artur R.Boelderl (Klagenfurt): Literaturdidaktik. Zum Verhältnis von Theorie und schulischer Praxis in der Schule der Dekonstruktion
17.30 Diskussion
18.00 Abendessen
19.00 Lesung mit Terézia Mora
Freitag, 22. November 2019
Das Ganze Denken: Literaturdidaktik – Identität – Ethik
9:00 Johannes Odendahl (Innsbruck): Zum Verhältnis von Literatur, Musik und ästhetischer Bildung
9:40 N.N.: Johannes Odendahls literaturdidaktische Theorie in der schulischen Praxis
10.00 Diskussion
10.30 Kaffeepause
11.00 Julia Malle (Wien): Zum Verhältnis zwischen Theorie, schulischer Praxis und
universitärer Ausbildung.
11.40 Diskussion
12.15 Mittagessen
Resonanzräume: Ästhetische Erfahrungen in Bild und Text
14.00 Nicola Mitterer (Klagenfurt): Fremde Literatur. Grundzüge einer Responsiven Literaturdidaktik
14.40 Verena Kreuzberger (Graz):Responsive Literaturdidaktik und die Comicromane Hans-Jürgen Feldhaus‘ in der schulischen Praxis
15.00 Diskussion
15.30 Pause
16.00 Christina Griebel (Karlsruhe): Zeit, ästhetische Erfahrung und Bilder in Büchern
16.40 Armin Kaster (Düsseldorf): Die Kunst der Vermittlung. Über künstlerisches Arbeiten mit Kindern und die Schriftsteller
17.00 Diskussion
18.00 Abendessen
19:00 Werkstattgespräch mit Linda Wolfsgruber: Jedes Buch ist anders. Über die
Gemachtheit von Bilderbüchern
Samstag, 23. November 2019
Literaturdidaktik als/und Kulturvermittlung?
9.00 Markus Pissarek (Klagenfurt): Literatursemiotik und Kompetenz. Eine theoretische Fundierung literarischen Lernens
9.40 Therese Scheubeck (Passau): Kompetenzorientierte literaturdidaktische Theorie in der schulischen Praxis
10.00 Diskussion
10.30 Podiumsdiskussion: Ja welche Bücher sollen wir denn dann in der Schule lesen? Über die (Un)Notwendigkeit eines Kanons
Der Nieder- und sich bereits abzeichnende Untergang des Literaturunterrichts ist in aller Munde und in Anbetracht aktueller bildungspolitischer Tendenzen, die ausschließlich das exakt Mess- und Operationalisierbare in den Blick nehmen wollen, scheint diese Sorge nicht unberechtigt. Zugänge zu Kultur und Bildung unterliegen jedoch starken Veränderungen und der gerade noch aktuelle Trend verstärkt oft die Kraft gegenläufiger Tendenzen. Wir wollen also im Rahmen dieser Tagung ganz bewusst nicht in das Klagelied um das sukzessive Schwinden literarischer Themen aus dem Deutschunterricht mit einstimmen, sondern uns fragen, wie wir denn Literatur überhaupt und überhaupt noch unterrichten können und sollen.
Basis des Austausches zu diesem Thema ist ein Vortragskonzept, in dessen Rahmen nicht nur WissenschaftlerInnen zu Wort kommen, sondern auch LehrerInnen, die jene theoretischen Konzepte in die Praxis umgesetzt und erprobt haben, die von LiteraturdidaktikerInnen in den vergangenen Jahren entwickelt wurden. Die Tagung wird zum überwiegenden Teil aus Vorträgen bestehen, in denen WissenschaftlerInnen ihre Grundlagen und die daraus resultierenden didaktischen Modelle und Methoden vorstellen. In direkt an diese Vorträge anschließenden Co-Referaten werden dann LehrerInnen, die sich mit den vorgestellten Theorien intensiv auseinandergesetzt und diese in ihren Unterricht integriert haben, von ihren Erfahrungen in den Klassenzimmern berichten. Dabei werden sie auch die Frage reflektieren, weshalb es sich lohnt, Literatur zu unterrichten, neuere Entwicklungen der Literaturdidaktik aufzugreifen und im Rahmen dieser Umsetzung in die Praxis auch weiterzuentwickeln. LehrerInnen aus sämtlichen Schultypen haben auf diese Weise nicht nur die Möglichkeit, auf Basis ihrer Erfahrungshintergründe miteinander in einen Austausch über die unterschiedlichen Möglichkeiten Literatur zu unterrichten, zu treten, sondern auch ihre jeweiligen Wünsche und Bedenken in Bezug auf die Notwendigkeiten und Ansprüche eines zeitgemäßen Literaturunterrichts mit den anwesenden WissenschaftlerInnen zu diskutieren.
Schule und Wissenschaft leben von der Vielfalt, ideologische Machtkämpfe und daraus resultierende Beschneidungen randständiger Positionen haben beiden Bereichen in den vergangenen Jahren geschadet. Diese Tagung möchte dieser Tendenz einer Uniformierung des Denkens und Forschens entgegentreten und es war uns daher ein besonderes Anliegen, Vortragende unterschiedlichster wissenschaftlicher Provenienz gewinnen zu können.
Das Tagungsprogramm wird wie immer von der Lesung eines zeitgenössischen Autors und diesmal auch von einem Werkstattgespräch mit einer bekannten österreichischen Illustratorin abgerundet. Eine Podiumsdiskussion am Ende der Veranstaltung wird Möglichkeiten und Schwierigkeiten einer Aufwertung des Literaturunterrichts in den kommenden Jahren zur Diskussion stellen.